• Techlounge
  • Posts
  • Wie Abo-Dienste uns das Geld aus der Tasche ziehen

Wie Abo-Dienste uns das Geld aus der Tasche ziehen

Abo-Dienste sind heute im Netz allgegenwärtig. Es gibt kaum noch Angebote, die man gesamt bezahlen kann und dann auch ein paar Updates dafür bekommt. 10 Euro hier, 20 Euro da pro Monat - da kommt schnell was zusammen. Sascha und Don ärgern sich über ihre eigene Abhängigkeit von Abo-Angeboten und wie die Anbieter teure Fallen bauen, in die man reingezogen wird.

10 Euro hier für alle Filme. Hier 10 Euro für Musik. Und dort 20 Euro für einen AI-Dienst. Dazu kommen Abos für Software und andere Angebote. In einer Zeit, in der alle Angebote digital werden, haben Bezahlsysteme unser Leben im Griff. Für jeden noch so kleinen Dienst muss man ein Abo abschließen. Das war mal anders und die Frage stellt sich, wie man die mittlerweile außer Kontrolle geratenen Systeme wieder in den Griff bekommt. Die Antwort darauf liegt bei jedem selbst.

Ganz wichtig: Den Podcast koennt ihr hier direkt oben im Browser, aber auch auf diversen Plattformen wie u.a.

Apple - Spotify - Google - Amazon oder als RSS-Feed

anhören und abonnieren. Gerade Apple & Spotify-Abrufe helfen dem Format, denn dort gibt es entsprechende Rankings!

Wenn ihr dann dort noch Techlounge bewerten könntet, ja vielleicht gar einen Feedback-Kommentar hinterlassen würdet… das hilft unserem Format sehr. Danke!

Abonnements sind praktisch, vor allem, wenn sie nicht viel kosten. “Ach, nur 10 Euro im Monat. Das sind zwei oder drei Kaffee, das geht doch immer .” Das Problem ist nur - die Abos häufen sich in letzter Zeit. Kaum noch ein Dienst, der einem ermöglicht, eine Software einfach zu kaufen. Ganz schlimm ist es bei Smartphone-Apps geworden. Jede noch so kleine Software will, dass man direkt ein Abo abschließt, damit man die App auch nutzen kann. Und natürlich erneuert sich das Abo automatisch.

Natürlich sollen Entwickler und Anbieter von Dienstleistungen bezahlt werden. Das ist keine Frage. Und ja, man muss sich da vor allem an die eigene Nase fassen. Denn benötigt man wirklich den Zugang zu all den Angeboten? Auf viele Dinge kann man auch verzichten. Aber wie ist es nun mit Musik oder TV?

Hier kommt dann ein Aspekt zum Tragen, den man FOMO nennt. “Fear Of Missing Out” (die Angst etwas zu verpassen) ist einer der wichtigsten Gründe, warum manche Dienste so viele Abonnenten haben. Das gilt vor allem für den TV-Sektor. Wer am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis mitreden will, wenn es um neue Serien geht, oder wer mit Freunden und Freundinnen über das Fußballspiel von gestern reden will, der ist schon fast gezwungen, diverse Dienste zu bezahlen.

Ganz besonders schlimm ist es beim Fußball. Die Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga, die Champions League, der Europapokal und internationaler Fußball - wer viel sehen will, muss viel bezahlen. Denn die Rechte für die Übertragungen sind auf verschiedene Anbieter verteilt. Weil sich ein Anbieter den Kauf aller Rechte nicht mehr erlauben kann, werden die Rechte aufgeteilt. Am Ende stehen Fußballfans vor der Wahl entweder monatlich eine dreistellige Summe in ihr Hobby zu investieren, oder sie suchen halt irgendwo im Netz nach illegalen Streams. Die Situation ist geradezu absurd. Aber bei Weitem nicht so absurd, wie in anderen Bereichen.

Auch im Gaming Bereich greift die Seuche mit den Abos immer stärker um sich. Nachdem viele Länder “Loot Boxen”, also Bezahlinhalte, die zufällig Gegenstände auswerfen, mit denen ein Spielerlebnis sich beeinflussen lässt (bessere Waffen etc.) verboten haben, sind die Anbieter dazu übergegangen, Pass-Systeme in ihre Spiele einzubauen, deren Inhalte oft “pay-to-win” sind. Doch auch das reicht vielen Entwicklern nicht. In Zukunft sollen auch Abo-Systeme für weitere Einnahmen sorgen.

XBox Game Pass, Playstation Plus/Premium sind weitere Dienste, die mit Angeboten locken. Manchmal verstecken die Entwickler ganze Spielreihen hinter einer zusätzlichen Paywall. Das ist ärgerlich.

Aber im Grunde sind wir Verbraucher auch selbst schuld, denn wir lassen uns aus Bequemlichkeit auch gerne in Abo-Fallen ziehen. Wer ein wenig älter ist, wird zu Hause vermutlich eine ganze Wand mit CD und DVDs haben, die jetzt nutzlos zustauben. Statt jeden Monat irgendeinen Betrag an einen Dienst zu zahlen, könnte man auch einfach mal wieder in Regal greifen und die eh schon teuer bezahlten Inhalte ohne Streaming konsumieren. Aber das ist halt unbequem.

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten - kündigen, und einen Dienst nur dann nutzen, wenn man ihn auch wirklich benötigt. Das geht bei den Streamingdiensten relativ gut, denn die bieten monatliche Kündigungsfristen an. Wenn man also nur eine bestimmte Serie schauen möchte, dann abonniert man für diese Zeit und kündigt den Dienst danach wieder.

Damit man den Überblick über die diversen Abos behält, gibt es mittlerweile mehrere Möglichkeiten. Wer seine Abos über das iPhone/iPad abschließt, kann die Abos in Smartphone selbst verwalten und leicht kündigen.

Es gibt auch Apps und Online-Dienste, die einem dabei helfen. Ironischerweise sind deren Angebote aber oft mit einem Abo oder sonstigen Zahlungen verbunden. Eine wirkliche Empfehlung haben wir da nicht.

Aber hier ist eine kleine Checkliste für Euch:

  • Brauche ich das Abo, weil ich es regelmäßig nutzte?

  • Kann ich ein Abo wieder sofort kündigen, wenn ich die App nur kurz nutzen möchte?

  • Welche Abos habe ich laufen und was kosten die im Monat?

  • Wie viel Geld bin ich bereit, für Abos auszugeben?

  • Wenn du ein Abonnement von Apple kündigen möchtest
    "Erfahre, wie du ein Abonnement von Apple oder aber ein Abonnement kündigst, das du mit einer App aus dem App Store gekauft hast.

  • Abos bei Google Play kündigen, pausieren oder ändern
    Abos bei Google Play haben eine unbegrenzte Laufzeit. Die Gebühren werden Ihnen zu Beginn jedes Abrechnungszeitraums (z. B. wöchentlich, jährlich oder über einen anderen Zeitraum) in Rechnung gestellt, sofern Sie das Abo nicht kündigen.

  • So kündigen Sie Ihr Microsoft-Abonnement
    Wenn Sie Microsoft 365 direkt über Microsoft bezogen haben, erfolgt die Kündigung direkt über die Anmeldung in Ihrem Microsoft-Kundenkonto. Beziehen Sie das Abo über einen Drittanbieter, können abweichende Kündigungsbedingungen gelten.

  • Was sind Online Abos, und wie kann ich sie kündigen?

    “Verbraucherinnen und Verbraucher sollten vorab genau prüfen, was das Abo im Einzelnen beinhaltet, wie lange sie an das Abo gebunden sind, ob das Abo kostenpflichtig ist und unter welchen Voraussetzungen sie kündigen können. Unseriöse Anbieter in der EU verschleiern häufig wichtige Informationen, zum Beispiel zu den Kosten oder sie ignorieren den Kündigungswunsch ihrer Kundinnen und Kunden.”

Infografik der Woche