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Wer braucht eigentlich noch ein Tablet?

Tablets - einst ein heiß geliebtes Produkt, das wirklich jeder haben muss, haben gegenwärtig eine Sinnkrise. Sie können weniger als ein Laptop, sind schwerer als ein Smartphone und teuer sind sie zudem auch noch. In welcher Welt haben Tablets eigentlich noch eine Daseinsberechtigung? Das fragen sich Don und Sascha in der neusten Ausgabe der Techlounge.

Bild: JerryRigEverything/YouTube

Als Steve Jobs 2010 das erste Tablet vorstellte, war das gar nicht das erste Tablet. Ähnliche Geräte hatte es schon in den 1990er-Jahren gegeben, auch von Apple. Natürlich nicht so schick und natürlich ohne die permanente Anbindung ins Internet. Nachdem Apple mit dem iPhone ein paar Jahre zuvor den Markt der Telefone umgekrempelt hatte, sollte das iPad die Lücke zwischen den Smartphones und den damals oft dann doch recht klobigen Laptops schließen. Das klappte ziemlich gut, doch seit einigen Jahren sind die Verkaufszahlen der Tablets rückläufig. Sind sie komplett überflüssig geworden?

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Ein Tablet ist an sich schon eine schicke Sache. Super schlank, sehr leicht. Ein bisschen erinnert es an die Pads aus “Star Trek” und das durchaus zurecht. Es passt in jeden Rucksack, der Akku hält einen Tag locker durch und für die meisten Dinge, die man so Internet macht, ist es perfekt. Vor 14 Jahren waren das alles Argumente, sich sofort ein Tablet zuzulegen. Aber man darf nicht vergessen, dass die Lage auf dem Tech-Markt noch eine ganz andere war.

Smartphone-Displays waren klein (um die 5 Zoll und weniger) und man konnte nicht so richtig gut auf ihnen lange Artikel lesen. Laptops wiederum waren zwar praktisch, aber schwer. Mit denen ließ es sich nur schwer auf dem Sofa rumliegen, um Magazine oder Bücher zu lesen. Das Tablet war also die ideale Ergänzung. Damals.

Mittlerweile sind die Displays der Smartphones auf bis 6.7 Zoll gewachsen und Laptops sind so dünn geworden wie die ersten Tablets. Zudem gibt es Hybrid-Laptops, die sich mit einem Handgriff in ein Tablet verwandeln lassen. Das Einzige, was Tablets noch als Vorteil für sich verbuchen können, ist das Gewicht. Doch auch hier schmilzt der Vorsprung. Die Wahrheit ist, dass ein Laptop oder ein Smartphone jede Aufgabe, die ein Tablet erledigen kann, souveräner erledigt.

Laptops sind die unbestrittenen Schwergewichte der Tech-Branche - ihre Tastaturen sind perfekt, und sie sind mittlerweile so schnell geworden, dass man ganze Kinofilme auf ihnen schneiden kann. Smartphones dienen als Kanäle für Kommunikation, Navigation und sind ein endloses Pantheon eingängiger Ablenkungen.

Zwischen diesen beiden Giganten gefangen, ist das arme Tablet eine umständliche Einschüchterung des Telefons, dem die mühelose Inhaltsproduktion des Laptops fehlt. Es ist das Sisyphus-Chamäleon-Gerät – zu groß für Taschen, aber zu dürftig für echte Arbeit. Ein Design-Rätsel, das verwirrender ist als manches Bild von M.C. Escher. Es ist das ungeliebte mittlere Kind der Tech-Familie.

Natürlich gibt es jede Menge toller Dinger, die man auf einem Tablet machen kann. Grafiker lieben es und das zu Recht. Zusammen mit einem digitalen Stift lassen sich wunderbar Grafiken und Bilder erstellen. Und kein Gerät kann das besser und intuitiver. Manche nutzen das Tablet auch zu Hause als Steuerung für das Smart-Home. Aber damit verkommt so ein Tablet auch zu einer besseren Fernbedienung.

Und wirklich günstig sind die Dinger auch nicht. Unbestritten ist, dass Apple weiterhin die besten Tablets baut. Aber unter 500 Euro bekommt man bei Apple nichts. Und wenn man es richtig schick haben will, muss man für ein neues iPad Pro in der Standardausstattung schon satte 1.200 Euro hinlegen.

Klar, es gibt Alternativen in der Android-Welt. Samsung bietet sehr brauchbare, tolle Tablets für 200 bis 250 Euro an. Aber welchen Vorteil haben die gegenüber einem Laptop? Klar, wer kein Laptop benötigt oder haben will, der ist mit einem Tablet immer noch gut bedient. Man kann es auf Reisen mitnehmen, um Filme zu schauen. Aber seine Mails und die Nachrichten liest man doch eh wieder auf dem Smartphone.

Vielleicht wird es Zeit, das Tablet respektvoll im Mausoleum der guten, aber leider veralteten technischen Innovationen zu begraben. Für jede Situation verfügen wir bereits über leistungsfähigere Werkzeuge. Die Nische, in der Tablets noch funktionieren, ist kleiner als eine traurige Olive in einem großen Martini-Cocktail. Und wie die Olive hat so ein Tablet nur eine Daseinsberechtigung. Es ist nett, dass es da ist, aber man vermisst es auch nicht, wenn man es nicht hat.

  • I love my Android tablet, but wouldn't recommend buying one
    "The first use is purely a luxury, as smartphones are perfectly good video players, too. But tablet cases almost always have a built-in stand to prop up the device. As such, I watch videos on my tablet all the time, especially while doing chores. It's especially helpful for cooking tutorials — and on airplanes, where a tray table essentially gives you a small personal theater. But this is a pretty trivial reason to spend $200 or more on a single device.

  • I replaced my computer with a tablet and wasn’t convinced by the experience

    But would I permanently replace my computer? Definitely not. The size of the screen and the comparative cost between one and the other type of equipment (powerful tablets are significantly more expensive) mean that I’ll be sticking with my PC.

  • iPads are useless and redundant — fight me
    First and foremost, if you’re a digital artist, graphic designer, or a parent to an unruly kid who can only be pacified with a rectangular slab of tech, you’re free to pass go and collect $200. Artistry and taming wild children are perfectly good reasons to purchase a tablet. All other tablet owners, particularly those who already own a laptop and a smartphone, please step inside my office; I’d like a word with you.

  • Ex-Apple executive realises iPad is pointless

    “Ex-Apple executive and longtime Apple commentator Jean-Louis Gassee has suddenly woken up and realised that the iPad had no use and is dying off.”

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