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Welche Grafikkarte soll man kaufen? Zwischen Gaming, KI und explodierenden Preisen

2.500 Euro für eine Grafikkarte? Was für ein Wahnsinn. Aber es geht auch günstiger. Unser Podcast hat ein paar Tipps für alle Budgets.

Mit der Vorstellung der neuen RTX 5000er-Serie auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas hat Nvidia einmal mehr gezeigt, dass die Grenzen der Leistungsfähigkeit immer weiter verschoben werden. Doch die neueste Generation der Grafikkarten, basierend auf der Blackwell-GPU, wirft auch Fragen auf: Sind die Preise noch gerechtfertigt? Und für wen lohnt sich ein Upgrade überhaupt?

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Explodierende Preise: Von 800 auf 2.000 Euro

Die Preisentwicklung bei Grafikkarten ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Während vor sechs Jahren eine High-End-Grafikkarte wie die Nvidia GTX 2080 Ti noch für rund 800 Euro zu haben war, liegt der Preis für das neue Spitzenmodell, die RTX 5090, bei stolzen 2.000 Euro – und das noch ohne Steuern. Partnerkarten von Herstellern wie MSI oder ASUS können sogar bis zu 2.700 Euro kosten. Zum Vergleich: Für diesen Preis bekommt man bereits einen vollständigen Gaming-PC mit einer leistungsstarken AMD-Grafikkarte, einem schnellen Prozessor und reichlich Speicher.

Die Frage, die sich viele stellen, ist: Sind diese Preise noch vertretbar? Für die meisten Gamer scheint die Antwort klar zu sein: Nein. Die RTX 5080, die für viele als erschwinglichere Alternative zur 5090 gilt, liegt immer noch bei 1.000 bis 1.400 Euro – je nachdem, ob man die schwer erhältliche Founder's Edition oder eine Partnerkarte erwirbt. Doch selbst hier zeigt sich, dass die Leistung der 5080 in vielen Tests hinter der der Vorgängermodelle wie der RTX 4090 zurückbleibt.

KI-Modelle treiben die Nachfrage

Doch nicht nur Gamer sind die Zielgruppe der neuen Grafikkarten. Immer mehr Nutzer setzen auf lokale KI-Modelle, die eine leistungsstarke GPU erfordern. Ob DeepSeek, Open AI oder Llama – die Nachfrage nach Grafikkarten, die solche Modelle effizient verarbeiten können, steigt stetig. Für diese Anwender könnte die Investition in eine RTX 5090 durchaus sinnvoll sein, da sie über genügend Leistung und Speicher verfügt, um komplexe KI-Modelle lokal zu betreiben.

Allerdings gibt es auch Alternativen: Apple hat mit seinen M-Serie-Chips gezeigt, dass leistungsstarke KI-Modelle auch ohne dedizierte Grafikkarten betrieben werden können. Ein Mac Mini mit 48 GB Unified Memory kann beispielsweise große KI-Modelle effizient verarbeiten – und das oft sogar schneller als eine Grafikkarte mit nur 24 GB VRAM.

AMD und Intel: Günstige Alternativen zu Nvidia

Wer nicht bereit ist, mehrere tausend Euro für eine Grafikkarte auszugeben, findet bei AMD und Intel durchaus attraktive Alternativen. Die AMD Radeon RX 7900 XT bietet beispielsweise eine hervorragende Leistung für 600 bis 700 Euro und ist damit eine solide Wahl für Gamer, die nicht das neueste High-End-Modell benötigen. Auch Intels Arc-Grafikkarten, wie die B580, bieten für rund 350 Euro eine gute Leistung – insbesondere für Nutzer, die keine AAA-Spiele mit Raytracing spielen möchten.

Für Budget-orientierte Spieler, die vor allem ältere oder weniger anspruchsvolle Spiele spielen, kann eine Intel-Grafikkarte eine sinnvolle Wahl sein. Zwar gibt es bei den Treibern noch gelegentlich Kompatibilitätsprobleme, doch die Leistung liegt deutlich über der von günstigen AMD-Modellen.

Die Zukunft der Grafikkarten: KI-generierte Frames und mehr

Ein spannender Aspekt der neuen Grafikkarten-Generation ist die Multi-Frame-Generation, bei der künstlich erzeugte Frames die Bildrate erhöhen. Diese Technologie, die bereits in der RTX 5000er-Serie zum Einsatz kommt, könnte in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Es gibt sogar Gerüchte, dass Nvidia diese Funktion in einem späteren Treiber-Update auch für die RTX 4000er-Serie freischalten könnte. Dies würde die Leistung dieser Karten deutlich steigern und sie zu einer attraktiven Alternative zur 5000er-Serie machen.

Doch die Entwicklung geht noch weiter: In Zukunft könnten Spiele komplett aus KI-generierten Frames bestehen, bei denen die GPU den Großteil der Arbeit übernimmt. Projekte wie Google Gemini, das Doom komplett mit KI generiert hat, zeigen, dass dies keine ferne Zukunftsvision mehr ist.

Fazit: Lohnt sich ein Upgrade?

Die Entscheidung, ob ein Upgrade auf eine neue Grafikkarte sinnvoll ist, hängt stark vom individuellen Anwendungsfall ab. Für Gamer, die bereits eine RTX 4000er-Serie besitzen, dürfte der Sprung zur 5000er-Serie kaum lohnenswert sein – insbesondere angesichts der hohen Preise. Wer jedoch noch auf einer älteren Generation wie der GTX 1000er- oder 2000er-Serie sitzt, könnte von einem Wechsel profitieren.

Für Nutzer, die lokale KI-Modelle betreiben möchten, ist die RTX 5090 eine interessante Option, doch auch hier gibt es Alternativen wie Apples M-Serie-Chips. Und für Budget-orientierte Spieler bieten AMD und Intel durchaus attraktive Optionen, die auch in den nächsten Jahren noch gute Dienste leisten werden.

Letztendlich bleibt die Frage: Wie viel ist einem die Leistung wert? In einer Zeit, in der die Preise für Grafikkarten immer weiter steigen, lohnt es sich, genau zu überlegen, ob man wirklich das neueste Modell benötigt – oder ob man nicht doch lieber noch ein wenig wartet, bis die Preise wieder etwas sinken.

  • Nvidia 5090 Test von Hardware Unboxed
    "Die Tester fanden die Ergebnisse der 5090 eher unspektakulär. Die Fortschritte gegenüber der 4090 befand man eher als enttäuschend und nicht ausreichend. Generell bietet die 5090 ein Vorteil von rund 27 % gegenüber der 4090. Dem gegenüber steht ein Preisanstieg von 30 % und ein ebenfalls um 30 % erhöhter Stromverbrauch.”

  • Deep Dive in die Technik der 5090 bei Gamers Nexus
    ”Auch die Kollegen bei Gamers Nexus waren mit der neuen 5090 nicht ganz zufrieden. Man lobte den technischen Aufbau der “Founders Edition” und auch die Kühlung der Karte. Technisch, so Gamers Nexus, ist die Karte ihr Geld wert. Wenn es um die Leistung geht, sieht das anderes aus. Man bemängelt einen relativ kleinen Fortschritt im Vergleich zur 4090.”

  • Die 5080 ist eine einzige Enttäuschung für Linus Tech Tips
    ”Die 5080 soll die GPU sein, die die Massen anzieht. Doch die Leistung der Karte ist mehr als enttäuschend, so Linus. Die Karte erreicht, ohne DLSS und Frame Generation, nicht mal die Leistung der 4090 und hat dann auch noch 8 GB VRAM weniger. Auch gegenüber der 4080-Varianten tut sich die Karte schwer.”

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