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OpenAI Search ist da - das Ende von Google?

Die neue Suche von ChatGPT könnte das Ende der Suchmaschine von Google einleiten. Und den Konzern in Bedrängnis bringen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Begriff "googeln" fest in unserem Sprachgebrauch etabliert. Google ist nicht nur eine Suchmaschine, sondern ein Synonym für das Suchen im Internet. Doch die Welt der Suchmaschinen befindet sich im Wandel, und innovative Technologien wie ChatGPT und Perplexity AI stellen die bisherigen Marktverhältnisse zunehmend in Frage. Diese Entwicklungen könnten langfristig dazu führen, dass Google seine dominante Position verliert oder zumindest erheblich an Einfluss einbüßt.

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Google ist derzeit unangefochten der Marktführer im Bereich der Internetsuche, doch die Suchergebnisse sind in den letzten Jahren zunehmend kritisiert worden. Ein Hauptproblem besteht darin, dass die Ergebnisse oft nicht das liefern, was der Nutzer tatsächlich sucht. Stattdessen erscheinen vermehrt „SEO-optimierte“ Seiten, deren Inhalte nicht zwangsläufig mit den eigentlichen Informationsbedürfnissen übereinstimmen. Viele Nutzer stören sich an der wachsenden Anzahl von Werbeanzeigen und gesponserten Links, die die ersten Suchergebnisse dominieren. Dieses Problem ist besonders auffällig geworden, weil die Relevanz der Inhalte hinter den gesponserten Links oft fraglich ist.

Alternative Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Ecosia haben zwar ihre Anhänger, konnten Google jedoch nie ernsthaft gefährden. Doch nun könnte eine neue Art der Konkurrenz aufziehen: KI-gestützte Suchsysteme, die Nutzern nicht nur Ergebnisse liefern, sondern auch komplexe Anfragen beantworten und Quelleninformationen direkt verlinken. Das prominenteste Beispiel ist hier ChatGPT, das bereits eine Websuche integriert hat. Dies ermöglicht es, eine Suchanfrage zu stellen und direkt eine umfassende Antwort zu erhalten – inklusive der relevanten Quellen, auf die zurückgegriffen wurde. Dieser neue Ansatz ist besonders für aktuelle und spezifische Suchanfragen interessant, da er nicht nur Informationen aggregiert, sondern sie auch leicht verständlich aufbereitet.

Ein weiterer innovativer Wettbewerber ist Perplexity AI, das ähnlich wie ChatGPT arbeitet und sich durch die Bereitstellung von Echtzeit-Informationen auszeichnet. Besonders bei Recherchen zu Themen, in denen man sich noch nicht gut auskennt, bietet Perplexity einen großen Mehrwert, da es eine übersichtliche und leicht zugängliche Darstellung relevanter Inhalte liefert. Diese neuen KI-Modelle haben auch den Vorteil, dass sie die Quellen, die sie nutzen, klar hervorheben und verlinken, was bei der Google-Suche zunehmend verloren geht. Googles Bemühungen, eigene Inhalte zu präsentieren und die Nutzer innerhalb des eigenen Ökosystems zu halten, führen dazu, dass immer weniger echte externe Quellen auf der Suchoberfläche auftauchen.

Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf Google könnten erheblich sein. Googles Kerngeschäft besteht zu großen Teilen aus der Werbung in der Suchmaschine, wobei ein erheblicher Teil der Suchergebnisse gesponsert ist. Wenn jedoch immer mehr Nutzer beginnen, Alternativen wie ChatGPT oder Perplexity AI zu verwenden, weil sie dort ohne Umwege und Werbung die benötigten Informationen erhalten, könnte dies Googles Geschäftsmodell gefährden. Besonders spannend wird die Frage, wie Google auf diesen Konkurrenzdruck reagieren wird. Der Konzern hat bereits erste Versuche unternommen, mit Gemini eine eigene generative KI in die Suche zu integrieren. Doch diese Ansätze sind bislang nicht überzeugend, und die Frage bleibt, ob Google in der Lage sein wird, den Wandel hin zu einem KI-gestützten Sucherlebnis erfolgreich zu gestalten.

Ein großes Problem bei der traditionellen Google-Suche ist die zunehmende SEO-Versäuchung. Immer mehr Unternehmen optimieren ihre Inhalte ausschließlich für die Suchmaschine, anstatt sich auf den Informationsgehalt für die Nutzer zu konzentrieren. Dies führt dazu, dass qualitativ hochwertige Inhalte oft schwer zu finden sind. Viele Nutzer berichten, dass sie sich auf der Suche nach wirklich relevanten Informationen durch eine Flut von irrelevanten und überoptimierten Seiten kämpfen müssen. Diese Problematik wird durch die zunehmende Integration von Werbeanzeigen nur noch verschärft.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Microsoft hat seine Bing-Suche um KI-Funktionalitäten erweitert und bietet mit dem Copilot-Feature eine Möglichkeit, direkt in Windows zu suchen und die Ergebnisse mit generativen KI-Funktionen zu verarbeiten. Auch Apple könnte sich hier positionieren, indem es seine eigene Suche mit Apple Intelligence weiterentwickelt und damit seine Abhängigkeit von Google reduziert. Es gibt Anzeichen dafür, dass Apple an einer Integration von Suchfunktionen arbeitet, die mit Siri und anderen Apple-Diensten verknüpft werden könnten, um ein umfassendes und geschlossenes Ökosystem zu schaffen.

Sollte Apple Google als Standardsuchmaschine auf seinen Geräten ablösen, würde dies Googles Marktstellung erheblich beeinträchtigen. Google zahlt derzeit hohe Summen, um auf Geräten von Apple und Mozilla die voreingestellte Suchmaschine zu bleiben. Wenn diese Einnahmequelle wegfällt, wird es für Google schwieriger, den Traffic und damit auch die Werbeeinnahmen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig müsste Google seine Technologien weiterentwickeln, um den Nutzern einen vergleichbaren Mehrwert zu bieten, wie ihn KI-gestützte Konkurrenten mittlerweile bieten können.

Letztlich steht Google vor der Herausforderung, das eigene Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und sich den neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Die Konkurrenz durch KI-Systeme zeigt, dass Nutzer zunehmend personalisierte, direkte und weniger werbelastige Antworten auf ihre Suchanfragen wünschen. Das traditionelle Geschäftsmodell der werbefinanzierten Internetsuche gerät dabei immer mehr unter Druck. Die Frage, ob Google in der Lage sein wird, diesen Wandel erfolgreich zu vollziehen, bleibt spannend. Klar ist jedoch, dass der Wettbewerb durch innovative KI-Lösungen endlich Bewegung in einen Markt bringt, der lange von einem einzigen Player dominiert wurde.

Dieser Wandel hin zu einer neuen Sucherfahrung ist letztlich auch für die Nutzer ein großer Gewinn. Die Vielfalt an Suchwerkzeugen und -methoden bedeutet, dass jeder die Möglichkeit hat, die Methode zu wählen, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt. Es bleibt abzuwarten, wie Google und die anderen großen Player auf diese Entwicklungen reagieren werden, doch sicher ist, dass die Art und Weise, wie wir das Internet durchsuchen, in den nächsten Jahren grundlegend anders aussehen könnte. Der technologische Fortschritt, die Veränderungen in den Nutzererwartungen und die neuen Wettbewerber schaffen eine Dynamik, die das Potenzial hat, den Suchmarkt nachhaltig zu verändern.

Für die Nutzer bedeutet dies vor allem mehr Wahlfreiheit und bessere Suchergebnisse – eine Entwicklung, die angesichts der Herausforderungen der letzten Jahre sehr willkommen ist. Wer sich heute mit Suchmaschinen befasst, hat mehr Optionen als je zuvor, und genau das macht diese Zeit so spannend: Endlich passiert wieder etwas im Suchmaschinenmarkt, und endlich gibt es Alternativen, die nicht nur qualitativ mithalten können, sondern ein völlig neues Nutzererlebnis bieten. Egal, wie man zu den verschiedenen Unternehmen steht – die kommenden Jahre versprechen spannende Veränderungen, die die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und finden, nachhaltig prägen werden.

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