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Digitale Souveränität: Warum ein NAS die bessere Alternative zur Cloud ist

Wer Google und Co verlassen will, steht vor einem Problem. Ein Heimspeicher kann die Lösung sein. Doch es gibt Hürden.

Bild: Terramaster

In einer Welt, die von Tech-Giganten wie Google, Microsoft und Apple dominiert wird, wächst das Bedürfnis nach digitaler Unabhängigkeit. Cloud-Speicher sind praktisch, doch sie haben ihre Nachteile: monatliche Kosten, potenzielle Datenschutzrisiken und eine Abhängigkeit von Anbietern, die jederzeit ihre Bedingungen ändern können. Eine Alternative bietet sich in Form von Network Attached Storage (NAS) – einem eigenen kleinen Server zu Hause, der volle Kontrolle über Daten ermöglicht. Doch lohnt sich der Umstieg?

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Was ist ein NAS und wie funktioniert es?

Ein NAS ist im Grunde ein kompakter Server mit mehreren Festplatten, der in das Heimnetzwerk integriert wird. Nutzer können dort Daten speichern, Backups anlegen und sogar Streaming-Dienste wie Plex einrichten. Der Zugriff erfolgt von überall aus – ob vom Laptop, Smartphone oder Fernseher. Damit bietet ein NAS die Vorteile der Cloud, aber ohne Abhängigkeit von externen Anbietern.

Warum ein NAS statt Google Drive oder iCloud?

  1. Volle Datenkontrolle: Nutzer haben ihre Daten physisch zu Hause und bestimmen selbst, wer darauf zugreifen kann. Es gibt keine versteckten Algorithmen, die Dateien scannen oder analysieren.

  2. Keine laufenden Kosten: Während Google, Apple und Microsoft jährliche Gebühren für Cloud-Speicher verlangen, fallen bei einem NAS nur einmalige Anschaffungskosten an.

  3. Mehr Speicherplatz: Wer bei Google oder Apple mehr als 2 Terabyte Speicher benötigt, zahlt schnell hohe Summen. Ein NAS kann flexibel mit mehreren Festplatten erweitert werden – und bietet je nach Modell Speicher im zweistelligen Terabyte-Bereich.

  4. Hohe Geschwindigkeit: Der Zugriff auf Daten erfolgt über das lokale Netzwerk – schneller als das Laden aus der Cloud.

  5. Flexibilität für verschiedene Anwendungen: Neben der Datenspeicherung kann ein NAS für Backups, Multimedia-Streaming oder sogar als Mail- und Office-Server genutzt werden.

Welche NAS-Systeme gibt es?

Es gibt verschiedene Hersteller und Modelle, die sich in Preis und Leistung unterscheiden. Zu den bekanntesten gehören:

  • Synology – bekannt für benutzerfreundliche Software

  • QNAP – bietet leistungsstarke Hardware für fortgeschrittene Nutzer

  • Terramaster & Ugreen – günstige Alternativen aus China

Viele Modelle erlauben das Nachrüsten von SSDs oder zusätzlichen RAM, um die Performance zu steigern.

Die Kostenfrage: Lohnt sich ein NAS?

Ein NAS ist eine Investition. Für ein solides Einsteigermodell mit zwei Festplatten-Slots müssen Nutzer etwa 300 bis 400 Euro einplanen – exklusive Festplatten. Eine 6-TB-Festplatte kostet etwa 150 Euro, sodass die Gesamtkosten schnell auf 600 Euro steigen. Im Vergleich dazu kostet ein 2-TB-Cloud-Speicher bei Google oder Apple etwa 120 Euro pro Jahr. Nach fünf Jahren hat sich ein NAS also amortisiert – mit dem Vorteil, dass der Speicher flexibel erweitert werden kann.

Wie aufwendig ist die Einrichtung?

Viele schrecken vor einem NAS zurück, weil sie es für kompliziert halten. Doch moderne Systeme bieten eine einfache Einrichtung:

  1. NAS ins Heimnetzwerk integrieren

  2. Zugriff per Webbrowser oder App

  3. Benutzerkonten und Berechtigungen festlegen

  4. Daten migrieren

Erweiterte Funktionen wie automatische Backups, Medien-Streaming oder die Integration von Office-Anwendungen erfordern etwas Einarbeitung – doch zahlreiche Anleitungen und YouTube-Tutorials helfen weiter.

Ist ein NAS wirklich sicher?

Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt. Während Google und Apple ihre Systeme mit modernster Verschlüsselung schützen, sind NAS-Systeme ebenfalls sicher – wenn sie richtig konfiguriert werden:

  • Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen

  • Regelmäßige Updates installieren

  • Firewall und VPN für externen Zugriff einrichten

  • RAID-System für Festplatten-Redundanz nutzen

Wer zusätzliche Sicherheit möchte, kann Daten verschlüsseln und regelmäßig Backups auf eine externe Festplatte oder eine zusätzliche NAS-Instanz machen.

Fazit: Digitale Unabhängigkeit beginnt zu Hause

Ein NAS bietet eine leistungsstarke Alternative zu kommerziellen Cloud-Diensten. Es ermöglicht volle Kontrolle über Daten, spart langfristig Kosten und bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten – von Backups über Medien-Streaming bis hin zur privaten Cloud.

Die Entscheidung zwischen Cloud und NAS hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer ein sicheres, flexibles und langfristig günstiges System sucht, für den könnte ein NAS die beste Lösung sein. Digitale Souveränität beginnt schließlich dort, wo wir selbst die Kontrolle über unsere Daten übernehmen.

  • NAS Ratgeber: Welches NAS ist das richtige?
    "Dank leistungsfähiger Hardware und immer schnellerer Übertragungsraten verfügen die kleinen Kisten über genug Leistungsreserven für eine ganze Reihe verschiedener Anwendungsfälle. Von der vollverschlüsselten Backup-Lösung für Zuhause, über den eigenen Medienserver für Filme bis hin zur Hochleistungsmaschine mit vollwertigem Linux und Virtualisierungsumgebung ist alles denkbar.

  • Deine Fritzbox ist übrigens ein NAS
    Mit eurer Fritzbox könnt ihr einfach einen USB-Speicher ins Netzwerk einbinden. Daten streamen und teilen wird so einfach und lokal möglich. Das Einrichten ist unkompliziert, leider sind die Übertragungsraten sehr gering. Für den normalen Hausgebrauch könnte es aber reichen..”

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    Sich einen Heimserver selbst zusammenzubauen, sei es als einfachen Netzwerkspeicher oder auch für die eigene Cloud, klingt eigentlich nach einer richtig guten Idee. Doch in vielen Anwendungsfällen ist das gar nicht nötig: Fertige NAS mit x86-Prozessor bieten durchaus brauchbare Leistung und verbrauchen weniger Energie.

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