• Techlounge
  • Posts
  • Apple vs Samsung: Kampf der Titanen

Apple vs Samsung: Kampf der Titanen

Seit Jahren tobt der Kampf auf dem Markt der Smartphones zwischen Samsung und Apple. Und die Südkoreaner scheinen gegenwärtig die Nase vorn zu haben. Warum das so und warum sich Apple warm anziehen muss, diskutieren Sascha und Don im heutigen Podcast. Und nein, uns geht nicht darum, welches System besser ist. 

Es ist ja schon fast ein Religionskrieg. Android vs. Apple, Samsung vs. Apple. Beide Lager stehen sich meist recht unversöhnlich gegenüber und diskutieren leidenschaftlich über die Vorteile der jeweiligen Systeme. Dabei geht es überwiegend um Smartphones und das dazugehörige Ökosystem. Doch tatsächlich geht es bei dieser Auseinandersetzung um weit mehr, als nur das. Beide Konzerne stehen auch in anderen Bereichen in einem Konkurrenzkampf. Und beide fahren dabei eine Strategie, die unterschiedlicher nicht sein könnte. 

Ganz wichtig: Den Podcast koennt ihr hier direkt oben im Browser, aber auch auf diversen Plattformen wie u.a.

Apple - Spotify - Google - Amazon oder als RSS-Feed

anhören und abonnieren. Gerade Apple & Spotify-Abrufe helfen dem Format, denn dort gibt es entsprechende Rankings!

Wenn ihr dann dort noch Techlounge bewerten könntet, ja vielleicht gar einen Feedback-Kommentar hinterlassen würdet… das hilft unserem Format sehr. Danke!

Apple entwickelt zwar die Technologie im eigenen Haus, lässt sie aber von anderen Unternehmen produzieren. Apple ist mehr oder weniger ein großer Think-Tank, der permanent Ideen entwickelt. Die Erstellung eines Prototyps läuft im eigenen Haus, aber die Fertigung der Produkte für den Massenmarkt erfolgt dann woanders. Man setzt zudem auch auf die Technologie der Zulieferer. Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit den Partnern zusammen, die dann nach den Wünschen von Apple neue Produktionsmethoden und Technologien entwickeln. So ist ein iPhone am Ende ein Sammelsurium verschiedener Hersteller, die Apple mit der Produktion beauftragt. 

Bei Samsung sieht die Sache ein wenig anders aus. Auch die kaufen bei Zulieferern ein, aber sie nutzen eben auch die Entwicklungen aus dem eigenen Haus. Display, Speicher, Mikrocontroller - die Liste der Produkte, die Samsung selbst herstellt, ist lang. Das hat diverse Vorteile, die Samsung vor allem in der Zukunft deutlich besser positionieren, als Apple.

Lange galt die Idee, dass Unternehmen die Produktion der Einzelteile auslagern sollte. Möglichst in ein Land, in dem die Lohnkosten niedrig sind. Das stärkt den Profit und macht Unternehmen zudem agiler, weil sie sich nicht über Produktion Gedanken machen müssen. Doch gleichzeitig hat die Sache auch zwei gewaltige Nachteile.

Erstens: das Know-how geht verloren und bleibt dann in dem Unternehmen, das die Produktion übernimmt. Man ist zudem abhängig davon, welche technischen Möglichkeiten der Zulieferer hat. Selbst, wenn man in einer engen Partnerschaft als Unternehmen dabei hilft, dass der Partner die Methoden und Technologien entwickelt, um eine neue Idee auf den Markt zu bringen, verliert man Know-how. Natürlich gibt es auch die positive Seite, dass man neue Technologien bekommt, weil ein Partner etwas Neues entwickelt hat. 

Aber dann ist da der zweite Punkt. Das politische Weltsystem hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Ehemalige Handelspartner werden zu Konkurrenten, andere Akteure verabschieden sich gleich ganz aus dem ökonomischen Verbund der letzten 30 Jahre. Plötzlich stellt man fest, dass der langjährige Partner nicht mehr von den Aufträgen abhängig sind, sondern dass man sich selbst in eine Abhängigkeit begeben hat, aus der man nur schwer herauskommt. Und im großen Spiel der Mächte sind Unternehmen, egal wie wertvoll sie sein mögen, dann eben doch entbehrlich oder ein Kollateralschaden im Handelskrieg.

Samsung hat deutlich weniger Abhängigkeiten, als das bei Apple der Fall ist. Wenn man so will, ist Samsung in seinem Aufbau ein viel konservativer Konzern, als das bei Apple der Fall ist. Doch es kommt noch ein weiterer, wichtiger Punkt hinzu.

Das Smartphone zeigt, dass unterschiedliche Technologien immer enger zusammenwachsen. Dinge, die man bisher nur in einem Smartphone eingesetzt hat, zum Beispiel "System on Chip" (SoC) Technologien, landen auch in anderen Produkten. Samsung profitiert massiv von. Deren selbst produzierten SoCs finden ihren Weg in all die anderen Produkte der Samsung Welt. Displays, Waschmaschinen, Kühlschränke - die List ist lang. Das bringt enorme Vorteile, auch weil man keinen Partner für die Entwicklung und Produktion bezahlen muss.

2024 scheint sich zu zeigen, dass es vielleicht die bessere Idee, wenn man Entwicklung und Produktion im eigenen Hause hat. Denn so hat man weniger Abhängigkeiten und kann, auch wenn das dem bisherigen Denken entgegensteht, agiler auf Veränderungen in der Welt- und Wirtschaftspolitik reagieren.  

Apple spürt schon jetzt, wie sich die Lage verändert hat. Nicht umsonst verlagert man schon seit einiger Zeit Teile der Produktion für das iPhone nach Indien und damit weg aus China. Dass man bei den Smartphones auch im Hinblick auf Innovationen hinter Samsung zurückgefallen ist, dürfte Tim Cook zu denken geben. Dass das aktuelle iPhone 15 in Sachen AI auf dem gleichen Stand ist wie vor Jahren, ist ein deutliches Beispiel dafür, wo es bei Apple nicht gut läuft. Wird das iPhone 16 erneut wichtige AI-Funktionen vermissen, droht der Abstand zu Samsung und Google noch größer zu werden.

Man sieht, der Kampf zwischen Apple und Samsung ist viel mehr als nur der Kampf zwischen zwei Betriebs- und Ökosystemen. Es ist auch eine Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Unternehmensphilosophien. Und wer am Ende besser dasteht, muss sich erst noch zeigen.

  • Samsung takes back #1 spot in global smartphone shipments from Apple
    "According to data from Counterpoint Research shared by The Korea Times, Samsung beat out Apple by a narrow margin to kick off 2024. The company shipped 19.69 million smartphones in the first quarter of the year (presumably only looking at certain regions), beating Apple’s 17.41 million.

  • Samsung is beating Apple in the race to bring AI to smartphones
    But Apple has yet to release an iPhone powered by AI features. The tech giant is reportedly in talks with Google parent Alphabet to use Gemini for iPhones, and it’s also considered leveraging OpenAI’s model. Apple also quietly acquired the Canadian startup DarwinAI earlier this year as it prepares to launch iOS 18 (probably in September) with generative AI features.

  • Chinese Smartphone Makers Aim To Beat Apple And Samsung In Generative AI
    Chinese phone makers, on the other hand, are adopting a different mindset. The likes of Xiaomi, Oppo, Vivo, and Huawei want to “squeeze” generative AI into their newest devices faster than Apple and Samsung because they see it as a chance to turn the tables on their rivals in the highly competitive smartphone market.

  • Samsung can't blame Apple's iPhone monopoly for a lifetime of terrible software

    “There are many reasons why Apple has the huge market share it claims, and Samsung lags far behind in the US. I’d say that Apple simply makes a superior product. The iPhone, and I mean every iPhone from the least to the best iPhone, is better than the Samsung Galaxy S24. Unless you are buying the absolute best Galaxy S24 Ultra, you are buying an inferior phone.”

  • How Apple and Samsung Compare...and Coexist

    “Apple at one point was Samsung’s biggest customer for several reasons, some of them strategic. Size means getting the first crack at supply, which means that in times of high demand, Apple can increase its orders with Samsung and let smaller competitors worry about where to find parts.”

Infografik der Woche